Ein Pokerspiel mit Penissen

Kommen ein Minbari und ein Centauri in eine Stripbar…

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Tja, was so anfängt wie ein guter Witz, ist tatsächlich das Highlight der Geschichte und gibt Anlaß für allerlei Spekulation über die Centauri-Anatomie

Raphael: "Ich hab mir das dann so vorgestellt wie gimme five!"
Tim: "Aber ich denke, dass nur die Männer die Tentakel haben"
Raphael: "Davon gehe ich aus. Es wird so sein, wie beim einarmigen Banditen, 
          dass die Frauen viele Schlitze haben, um was reinzustecken"
Tim: "Oder sie verknoten sich gegenseitig."
Raphael: "Das gibt lustige Notrufe."

Aber beginnen wir von vorne: Londo erhält nämlich den Auftrag, etwas mehr mit anderen Rassen auf der Station anzubandeln und da sucht er sich den erstbesten aus, der nicht schnell genug weglaufen konnte:

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„Das ist der Beginn einer wunderbaren Nebenhandlung!“

Wir hätten den beiden stundenlang zuschauen können und hätten uns sogar eine eigene Spin-Off-Serie gewünscht. Das wäre vermutlich deutlich besser geworden als hier..dingens…wie hieß es noch… Achja: Crusade.

Wir erleben die beiden also, wie sie sich durch die Station schlagen und das ist tatsächlich wörtlich zu sehen. Dabei begann der Abend doch ganz harmlos in der Stripbar, in der Lennier den guten Londo mit seiner Lebensgeschichte zu Tode langweilt: Wir erfahren, er hat ein ähnlich spannendes Leben im Kloster wie Herr Lano auf Puerto Patida.

Raphael: "Ich finde: Leute, die im Kloster leben sollen
          a) Kampfkunst können und b) Bier brauen können!"

Unser Minbari-Klosterschüler hat sich allerdings weniger mit geistigen Getränken, als mit geistreichen Rechnereien beschäftigt. Und treibt kurz darauf als wahnsinnger Wahrscheinlichkeits Wahrsager seine Mitspieler am Pokertisch in den Wahnsinn – und in den Bankrott

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Kein Wunder, dass Londo zu unlauteren Mitteln greift und zwar tief unter die Gürtel- (oder in dem Fall Westen-)Linie:

Raphael: "Londo betrügt mit seinen Penissen"

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Wir fragen uns ernsthaft, wie diese Szenen an den Zensoren vorbeigekommen sind. Denn auch, wenn nicht explizit gesagt wird, um was es sich bei diesen Tentakeln handelt, ist es doch ziemlich offensichtlich. Fragen wir dazu einfach mal Li, die Göttin der Lust:

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Deutlich weniger lustig und noch nicht mal schlüpfrig geht es in den anderen beiden NebenHandlungen zu, von denen wir trotz der titelgebenden Heilerin keine ernsthaft als Haupthandlung bezeichnen würden. Zumal sie am Ende ohnehin irgendwie zusammenmäändern.

JMS hat tiiiiiiieeeef in die Klischeekiste gegriffen und wir präsentieren: HERRN MÜLLER!

Nee, der andere Herr Müller. Aber ungefähr genau so subtil eingeführt, wie vom kochenden Franzosen:

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Ich werde Euch alle umbringen! Ihr seid schon so gut wie tot! Ich habe zwar keine Ahnung wie, aber ich werde Euch töten! Jawoll!

Der hat es irgendwie geschafft, einen Sicherheitsmann umzubringen, obwohl Garibaldi diesen doch persönlich ausgebildet hatte… Deshalb will unser Sicherheitschef den bösen Deutschen am liebsten in die Luftschleuse stecken, wo er gesiebtes Vakuum atmen kann. Schließlich ist ja kein Platz im Knast. Und erst recht nicht für Verbrecher, so!

Schließlich kommt man überein, dem fiesen Möpp einmal mit dem Mopp feucht durch den Kopf zu feudeln, sein Hirn einmal neu zu formatieren und das Betriebssystem „Angepasster Trottel 2.0“ frisch aufzusetzen. Dazu muss die gute Talia aber erstmal dramaturgisch wirksam feststellen, wie fies der Typ wirklich ist. Für die Zuschauer, die das vor lauter Augendrehen bisher verpasst haben

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Es folgt die vermutlich peinlichste und schlecht inszenierteste Flucht der TV-Geschichte. Die einfach so mies ist, dass wir keine Worte dafür finden.

Raphael: "Ich war vor dem Monitor gebannt in einer Mischung aus 
          Lachen, Weinen und einfach losschreien"
Sascha: "Ich hab mir mehrfach gegen den Kopf geschlagen. Wirklich."

Lassen wir Saschas Notizen sprechen:

bloed

Zum Glück kommt der Bösewicht nicht weit und landet in der C-Handlung der Folge um eine illegale Praxis und eine mysteriöse Alienmaschine, die eine vetrocknete alte Schachtel irgendwo ausgegraben hat und jetzt dazu nutzt, um Andere zu heilen. Dabei hat die Maschine doch früher eigentlich dazu gedient, Leute hinzurichten, indem man ihnen die Lebensenergie entzieht…hm…ob sich das irgendwie mit der 2. Handlung verbinden läßt? Achja:

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Und so kann sich JMS ziemlich billig aus der Affäre ziehen, was die moralische Bewertung von Strafe und Sühne befrifft. Und auch die Krankheit der angesprochenen alten Schachtel betrifft. Ausserdem kann Franklin auch gleich noch die nicht ganz so vertrocknete Tocher der Schachtel zum Essen einladen. Und was macht Susan?

Raphael: "Sie hat bestimmt grade Freizeit. Bar hat grade zu oder noch nicht auf. 
          Dann kann sie die Zeit auch sinnvoll nutzen und ein bißchen
          Besteck abwaschen"

Wir sind weniger als unterwältigt, was zwei der 3 Handlungstränge betrifft und würden – wie Londo in dieser Folge übrigens auch – maximal einen Penis aus unseren Klamotten ziehen, wenn da nicht dieser tolle Handlungsstrang um unser verrücktes Paar gewesen wäre. Und hey! Eine Folge, in der Londo seine Penisse auspackt? Das muss Extrapunkte geben!

Londo und Lennier reissen die Wertung damit nach oben, so dass wir am Ende

 

2,5 von 6 Penissen
2,5 von 6 Penissen

vergeben können.

Das legen wir Dir noch ans Herz:

Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:

avatar
Raphael
2,5/6
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Sascha
2,5/6
avatar
Tim
2,5/6

Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:

Der graue Rat bei Patreon
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Alex , Gregor , Mary , Raphael , Sascha , Tim

4 thoughts on “Ein Pokerspiel mit Penissen

  1. Freunde, diesmal habt Ihr es mit der „Der gute XY“-Floskel auf die Spitze getrieben. Bei „Der gute Bösewicht“ bin ich fast in den Graben gefahren vor Schreck. 😀

  2. Herrlich, das „Entsetzen“ in den Stimmen von Sascha und Tim zu hören, als Raphael nicht klar war, dass „das Gerät“ später in der Serie noch eine Rolle spielen wird 😉 Höre ich mir immer wieder gerne an!

  3. Ich habe fast laut losgeschrieen als Raphael den späteren Einsatz des Lebensabsauggeräts vergessen hatte. Zum Glück kamen Tim und Sascha gleich zu Hilfe. Grundsätzlich finde ich die Existenz des Gerätes als Story-Telling Element nicht schlimm, weil JMS sich mit deus ex machina doch sehr zurückhält. Ähnlich wie die grosse Maschine oder der Vorlonenpolizei fährt er den mehrfachen Einsatz solcher Dinge auf ein Minimum zurück.

    Grundsätzlich: Auch wenn es alles Nebenhandlungen sind, dienen sie doch dem Zweck Charaktere und das B5 Universum zu beschreiben.

    Londo und Lennier sind ganz klar das Highlight; Lenniers unfreiwillige Situationskomik ist wie auch schon mit der Motoradreparatur sehr gut genutzt worden.

    Auch Talias recht undankbarer Job als registrierte Telepatin wird deutlich sichtbar. Das der kommerzielle Einsatz von Telepathen kein Zuckerschlecken ist, wird wieder sehr deutlich. Und mir fehlt bei euch ein bisschen die Diskussion darüber. All der Mist den Talia über sich ergehen lassen muss, mindert schon die Wertigkeit von Telepathen in der Gesellschaft. Sie werden einfach als Mittel zum Zweck genutzt ohne über den Menschen dahinter nachzudenken. Es ist spannend zu sehen wie der eigentlich coole Gedanke eines Telepathen in einer Sci-Fi Serie zu sein hier in eine undankbaren Job gewandelt wird.

    Ihr hattet noch gefragt, ob es es denn für eine Vorurteilung dieses Schweregrades keine Präzedenzfall gab. Eigentlich ganz klar: nein. B1-B3 sind explodiert vor Fertigstellung, B4 ist verlorengegangen nach Fertigstellung und B5 erst kurz in Betrieb. Macht Sinn, dass dieser Mörder jetzt der Präzedenzfall war.

    Ein bisschen verpasst in eurer Diskussion ist die ganze Geschichte hinter dem Mindwipe. Ich kann mich gut an endlose Diskussionen mit Freunden in den 90ern über genau das Thema erinnern. Kontext ist hier natürlich ein amerikanisches Weltbild und das dort Todesstrafe in einigen Bundesstaaten okay ist. Kontext ist auch, dass es sowas in Star Trek nicht gab. Also was bedeutet dann humane Todesstrafe? Und was bedeutet es, wenn niemand Geld zahlen will Verbrecher lebenslänglich wegzusperren?

    3,5/6

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