Ihr kennt das: Ihr geht nichtsahnend durch einen Korridor und werdet aus heiterem Himmel von einem Minbari angegriffen, den ihr glücklicherweise mit einem zufällig herumliegenden Blaster schachmatt setzen könnt. Das passiert UNS jedenfalls genauso fast jeden Tag und kommt uns daher auch gaaar nicht verdächtig eingefädelt vor.
Sascha: "Glücklicherweise liegt ja eine PPG griffbereit auf dem Boden" Alex: "Da muss man nicht mißtrauisch werden, auf keinen Fall!" Gregor: "Was für ein Wink des Schicksals!"
Willkommen zu einer weiteren Folge von
Garibaldi ermittelt!
(echt jetzt? hatten wir das nicht schon letzte Folge? Naja, wenns sein muss…)
Heute:
Garibaldis Chef John hat ein Problem: Soll er doch völlig grundlos einen wehrlosen Minbari erschossen haben. Mit einer angeblich zufällig herumliegenden Waffe. Alle Indizien sprechen gegen ihn: Die Spuren am Tatort, die Zeugenaussagen und die eher unglaubwürdig klingende Tatbeschreibung des Beschuldigten. Zu allem Überfluss mischt sich der fleißige aber auch geheimnisvolle Botschaftsattache Lennier in Garibaldis Ermittlungen ein! Wird es ihm trotzdem gelingen, Johns Unschuld zu beweisen?
Mann, wir sollten Buchrückseitenzusammenfassenfasser werden, wenn es mit dem Podcasting mal nicht mehr klappt. Aber damit ist die Haupthandlung der heutigen Folge eigentlich schon recht gut zusammengefasst. Wir wussten allerdings nicht so richtig, wie wir diese Szene in Worte fassen sollten:
Hui, da geht doch noch was. Denn was im Clan passiert, bleibt im Clan. Und wenn der der ClugClugsClan ist, dem offensichtlich alle Minbari ausser Lennier und Delenn angehören. Denn was uns da von den (un)sympatischen Knochenkranzköpfen an rassistischen Ressentiments um die Ohren gehauen wird geht auf keine Narnhaut. Und die Minbari-Kampfpose ist immer noch megapeinlich:
Sascha: "Das sieht aus, als würden die sich gleich ein Rap-Battle liefern wollen..." Gregor: "Das sieht aus wie: Ich bin spitz auf Dich!"
*schauder* wie kommen wir da wieder raus? Achso. Mit dem Mooove des Tages. Denn Delenn, Lennier und Sheridan wedeln mit den Armen und rufen: Lass uns das Scooby Doo Ende machen!
Und tatsächlich wiegt sich der Hauptbelastungszeugen dermaßen in Sicherheit, dass er den Fehler jedes Superschurken macht: Er erzählt noch einmal Brühwarm seinen kompletten Plan, während die Zuschauenden schon ahnen, dass sich irgendwo ein Aufnahmegerät verbirgt. Bzw in unserem Fall die komplette Stationsbesatzung in Lenniers Schrank (i shit yo not, my friend!)
Alex: "Wie aber auch einfach alle Beteiligten aus diesem Schrank rauskommen: Sheridan, Garibaldi, Delenn, die Anwältin, sind alle mit dabei." Sascha: "Botschafter Kosh..." Alex: "Es hätte mich nicht gewundert, wenn die alle rausgekommen wären und dann wäre noch Botschafter Kosh rausgerollt." Gregor: "Pass auf: Und 6 Clowns! Aber Kosh wäre echt gut gewesen" Sascha: " 'Was machen Sie denn hier?' - 'Ich bin schon immer hier gewesen' " Gregor: " 'Kann ich ein neues Quartier haben?' - 'Nein.' "
Apropos Kosh: Der hat sich in der letzten Folge ja bereit erklärt (wenn wir ihn richtig verstanden haben, so genau weiß man das nie) Sheridans Lehrer zu werden. Und weil er ein strenger Lehrer ist, läßt er ein: „Ich weiß nicht, ob ich morgen noch meinen Posten habe, weil ich unter Mordanklage stehe.“ nicht als Ausrede gelten.
Alex: "Kosh führt Sheridan in die hinterste dreckigste Ecke von Down Below, damit er sich gegen eine kleine Spende Mönchsgesänge von vermummten Bettlern im Lüftungsschacht anhören kann" Sascha: "Jetzt, wo es Ihnen dreckig geht: Kriechen sie mal in diese Dunkle Röhre!"
Gegen Vorlage des Dienstausweises erhält der Captain eine Kostprobe gregorianischen Gossen-Gospels. Genial. Vielleicht nicht ganz der Augenblick perfekter Schönheit, den Kosh ihm versprochen hat, aber immerhin ganz nett und vor allem: Unerwartet.
Unerwartet kommt auch ein Anruf für unseren Lieblings-Centauri-Botschafts-Assistenten. Zu Hause hat man nämlich erkannt, dass – ob Londos neuer Macht – der Posten als Centauri-Botschafts-Assistent auf Babylon 5 vielleicht doch nicht ganz so unbedeutend ist, wie man dachte und will dort jemanden einsetzen, der diese Rolle ausfüllen kann (und dabei reden wir hier noch nichtmal vom „Strich in der Landschaft“-Vir aus Staffel 4) Aber nur über Londos Leiche! Und Virs Schnappsleiche
Und wie wir es von unserem Lieblingsgespann kennen, entspinnen sich einfach wunderschön gespielte und ebenso gut geschriebene Szenen
Sascha: "Weite Teile des Drehbuches kann man auf Leinwand drucken und ins Wohnzimmer hängen, was die Dialoge betrifft."
Als wäre die Sorge um seinen Assistenten (und Freund) nicht schon Kummer genug für Londo muss er ausserdem feststellen, dass er kastriert wurde. Moralisch. Von einer Puppe. Was für das Standbild der Woche sorgt, als Susan klar wird, wovon der Botschafter da spricht:
Offenbar legt man bei den Centauri größten Wert auf die anatomisch korrekte Darstellung von Puppen. Was vermutlich für interessante Szenen und Gespräche im Centauri-Kinderzimmer sorgen dürfte. Apropos Kinderzimmer. Wir fühlen uns wie im selbigen:
Auf der Station hat nämlich ein Babylon 5 Fanshop eröffnet und auch unsere Freunde aus dem Aliensektor hauen hier nicht nur ihr Geld auf den Kopp:
Wir würden dort sofort unsere gesamten Ersparnisse investieren, aber Susan und der Captain sind weniger begeistert. Schließlich könnte man damit ja seinen guten Ruf nach draussen werfen.
Damit endet diese Folge. Die besser war, als wir sie in Erinnerung und/oder erwartet hatten. Denn die Premisse, dass Minbari niemals nie lügen wirkt doch ziemlich an den nicht vorhandenen Haaren herbeigezogen. Und die Tatsache, dass Sheridan diese Mär tatsächich bedingungslos zu schlucken scheint
Gregor: "Du darfst niemals lügen! Niemals!....es sei denn es geht um die Ehre. ... oder Gerechtigkeit....oder unangenehme Situationen... oder Einladungen, auf die Du keinen Bock hast." Alex: "Das heißt Wenn eine Minbarifrau fragt: 'Seh ich in dem Kleid fett aus?' Dann dürfen Minbari lügen, weil das wär ja sonst ehrverletzend."´ Sascha: "Ich muss weg. Der...Botschafter hat angerufen!"
Zumal wir ja im Verlauf der Serie schon mindestens einen lügenden Minbari gesehen haben. Ohne, dass er sich anschließend rituell ausgepeitscht hätte. Dieses ständige gequatsche von Ehre und Familienclans hat uns ausserdem unangenehmst an die Klingonenfolgen bei Star Trek erinnert, die ein halbwegs interessantes Konzept dermaßen zu tode geritten haben, dass selbst unser Gagh nur noch müde zuckt. Gut, das kann man Babylon 5 eigentlich fairerweise nicht anlasten, weil es deutlich vor der 20ten DS9 Folge über die verlorene Ehre der Worferina B. gedreht wurde. Aber wir machen es trotzdem. 🙂
Die unfreiwillig komische Auflösung des Plots mit der Schrankparty hat das ganze natürlich rausgerissen. Auch wenn wir uns immer noch fragen, was denn jetzt die Nummer mit der Anwältin eigentlich sollte, die exakt Null zur Handlung beigetragen hat. Aber wir haben unsere Lieblings-Na’Toth-Darstellerin nochmal wiedergesehen, immerhin.
Zum Glück passiert in der Folge noch so dermaßen viel anderes (4 Handlungsstränge in einer Folge, macht das erstmal nach, andere Serien aus den 90gern!) dass wir uns geistig nicht lange mit Minbari-Mimositäten rumquälen müssen sondern uns voll und ganz auf den Rest konzentrieren können. Und der ist groß-ar-tig. Super geschrieben, super gespielt und selbst die billigen Gags zünden immer noch. Und wir sagen nur: Maskenszene!
Im Gegensatz zu DC Fontana versteht Peter David, wie man ein Drehbuch für Babylon 5 schreibt. Bleibt uns nur zu sagen: Wir wollen mehr B5-Merch und vergeben fast unisono
Und das hier solltest Du Dir mal ansehen:
- Die Folge im Lurkers Guide
- Die Folge im Deutschen Lurkers Guide
- Video: In den 90gern wurden Schuhe noch aufgepumpt
- Video2: Harry Kim versöhnt Janeway und Seven of Nine und weint
- Unsere StudiVZ-Gruppe
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
Alex , Gregor , Mary , Raphael , Sascha , Tim
Als Kurhesse würde es mich ja verwundern, wenn ich auf dem Gehweg plötzlich eine Pistole liegen sehen würde, aber die Rheinländer müssen doch so etwas gewohnt sein in ihren gefährlichen Städten :p .
Das wundert mich jetzt. Angesichts unserer Kassel-Erfahrung war ich davon ausgegangen, daß man sich in Hessen in der Regel das Essen selbst erlegen muss. Deswegen wären herrenlos herumliegende Schusswaffen dann eher ein Service 🙂
Wer halt nicht in der Lage ist, vom Hauptbahnhof fünf Minuten in die Stadt zu gehen, wo es massig Essensangebot neben Würger King gibt, der verdient es, in einer Großstadt zu verhungern :p .