„Das beste an der Folge war die Beerdigung“ – dieser Satz sagt eigentlich schon alles, aber da müssen wir jetzt durch. Zusammen. Also Bühne frei für den Antagonisten der Woche: Papa Schlumpf
Der Plot ist schnell erklärt: Papa Schlumpf sammelt in seiner Freizeit Seelen und steckt sie in kleine Kugeln. Und eine Minbari-Seele wäre das I-Tüpfelchen seiner Kollektion. Weil er nicht warten will, bis Delenn freiwillig Löffel und Seele abgibt, will er jetzt ein bißchen nachhelfen. Und zwar auf die langweiligste und langsamste Art, die man sich vorstellen kann. Sein Plan beinhaltet nicht nur langsam tröpfelnde Weinballons, sondern auch den Einsatz eines monströs aussehenden Seelensauggerätes, dass er iiiiirgendwie an der Sicherheit vorbei geschleust hat. Apropos Sicherheit: Garibaldi demonstriert mal wieder gelebte Inkompetenz. Und Commander NichtSherdian muss die Sache mal wieder selbst in die Hand nehmen und Fäuste und Seelen tanzen lassen. Und der Bösewicht tappt – was sonst – in seine eigene Falle
Was passiert noch? Eigentlich nicht viel. Wir sehen, wie liederlich WB mit dem Filmmaterial umgegangen ist, während wir den Hütchenspieler von Down below kennen lernen. Was uns zu einer Diskussion über die (nicht nur moralischen) Abgründe der Station bringt. Und wir beobachten Heuschrecken im Nebel
In stundenlangen Mono- oder Dialogen erfahren wir ausserdem ein bisschen mehr über den grauen Rat, die verlorene Seele der Katarina M. und dass Sinclair manchmal zwar die richtigen Ideen hat, in der Durchführung allerdings noch Nachholbedarf hat. Oder er ist einfach nur zu faul zum googlen. Des weiteren gibt es ein paar schöne Aussenaufnahmen (inklusive Schrei) und eine wirklich gelungene Weltraumbestattung. Aber – wie gesagt – wenn die Beerdigung das Highlight der Folge ist, spricht das Bände.
Wir fühlen mit Delenn, aber nur, weil es uns so vorkommt, als würde UNS langsam das Blut abgepumpt und unsere Seele geraubt. Nach einer hohen Bewertung für die letzte Folge können wir uns gerade mal eben zu 1 von 6 Centauri-Penissen durchringen.
Bevor wir diese Bewertung näher erläutern noch einiges, über das wir gesprochen haben werden:
- Jim Johnston hat insgesamt bei 12 Folgen B5 Regie geführt, darunter auch gar nicht mal sooo schlechte
- Jim Johnston? Das ist ein verhonepiepelnder Name, so wie „Schwanzus Longus“
- Rainer Schöne hat nicht nur Dukath gespielt, sondern stand Sascha im dreibeinigen Podcast schonmal Rede und Antwort
- Detlef Bierstedt spricht nicht nur Doctor Franklin und Commander Riker, sondern auch George Clooney. Aber ähnlich sieht er keinen von dreien
- Hitler im Keller? Das war NATÜRLICH wieder eine Anspielung auf Doctor who
- Liste der unsichersten Passwörter
- Theo gegen den Rest der Welt
Folgende Podcaster waren an dieser Episode beteiligt:
Wenn Ihr mögt, schmeißt uns doch was in den Hut:
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Alex , Gregor , Mary , Raphael , Sascha , Tim
Sehr schönes Review meiner zweit meistgehassten Folge. Fast so schlimm wie der Pilotfilm, wird diese Folge eigentlich nur durch den coolen Gottesanbeter-Alien-Unterweltboss gerettet.
Was ich auch einwenig bemängeln muss, ist das mit den „Obdachlosen“ oder „Pennern“ bei dem Hütchenspieler. Klar, sicher. Es gibt bestimmt auch arme Menschen auf einer Station und ich meine im Hinterkopf zu haben, das die Station ja eigentlich noch im Bau ist und deswegen wohl auch einige der weniger ausgebauten Bereiche für gerade die wirtschaftlich Schwachen ein Anziehungspunkt sind. Aber warum genau laufen die rum als wären sie gerade beim mittelalter Larp?
Keiner auf der ganzen Station trägt etwas ähnliches, wenn ich heute Arm bin kriege ich ja auch nicht nur mittelalterliche Lumpen zugesteckt. Jeder andere trägt „fesche“ Kleidung der 90er, sollten dann die Armen sowas nicht auch tragen, nur halt etwas abgeranzter? Oder war das in der letzten Mode-generation total in, sich wie ein mittelalterlicher Bauer zu kleiden?
Wer weiss 😀